mh4fr6r_
Steve Klink

Presse für Places to come from, Places to go, 15 Songs of Joni Mitchell


Music Outlook
March, 2002

Wenn es einen Gott gibt...

Was ist dieser Steve Klink für ein hervorragender Musiker. Unbeschreiblich. Das muss man gehört haben, will man im Leben etwas erleben und weiter erzählen. 15 Songs von Joni Mitchell interpretiert er und verleiht in neue Ansichten, neue Welten und Flair. Mehr gibt es nicht zu sagen. Kaufen, wohl fühlen und genießen. Ohne zu bereuen.
soa

(circulation/Auflage: 30.000)


Bluenightclub.de March, 2002

Mit "Places to come from, Places to go" schreibt Steve Klink das zweite Kapitel zu seinen musikalischen Wurzeln. Nach der gelungenen Hommage an Randy Newman, sind die 15 Songs seines neuen Albums der Woodstocklegende Joni Mitchell gewidmet und stammen allesamt aus ihrem mittlerweile über 40 jährigem Songschatzrepertoire. Doch bewusst spielt Klink nicht simpel nach, sondern setzt die Songs in einen neuen Kontext. Und so erstrahlen sie im typischen Klink Sound, beswingt, bluesig romantisch und, jetzt neu, echt funky.

Neben einer Triobesetzung, bestehend aus den kölschen Jungens Henning Gailing am Bass und Marcus Rieck an den Drums und Klink am Piano, gibt es diesmal auch eine Funk Unit bestehend aus Ziga Golob am E-Bass, Kruno Levacic an den Drums und Steve Klink abwechselnd an der Hammond, Fender Rhodes oder Piano. Stimmlich begleitet werden die Songs von der einzigartigen Mia Žnidarič und der amerikanischen Folksängerin Barbara Boyle. Gehört Mia Žnidarič beinahe schon zum festen Bestandteil eines gelungenen Steve Klink Album, präsentiert er mit Jugendfreundin Barbara Boyle eine weitere grossartige Frauenstimme, beide absolut in der Lage es stimmlich mit dem grossen Vorbild Mitchell aufzunehmen. Doch besonderes Highlight sind die Songs in Funk Unit Besetzung. Stellte Klink mit sinem Debut "Blue Suit" klar, dass er den Swing hat, wissen wir nun dass er auch voll funky ist. "You Turn Me On, Im a Radio" ist für mich das Album Highlight. Auch der Mitchell Evergreen "Big Yellow Taxi" funkt ordentlich und der unwiderstehliche Groove katapultiert den Hörer in die funky Schlaghosen Afrobuschfrisur Seventies. Doch neben den groovigen Stücken vergisst Steve Klink auch den melancholisch, romantischen Part von Joni Mitchell nicht.

Mit "Places to come from..." bleibt sich Steve Klink und seiner Philosophie treu. Keine hirnlastigen Experimente, es muss grooven. Hier kippt beim Hören nicht das Hirn nach vorne, ob vertrackter Rhythmik, sondern der Mitwipp-Faktor stimmt. Ob Swing, Blues alles schön anzuhören und wohltuend harmonisch. Mit seiner Funk Unit geht Steve Klink neue Wege und der Strom bekommt dem Klink Sound sehr gut, mehr davon!!!
Michael Horst


InMusic
April, 2002

STEVE KLINK INTERVIEW

The Funky Side of Joni Mitchell

Fast könnte man bei den CDs von Pianist STEVE KLINK von einem durchgehenden, roten Faden sprechen. Nach seinem im letzten Jahr veröffentlichten Randy Newman-Projekt wagt er sich nun an die Bearbeitung des Songmaterials einer der wichtigsten amerikanischen Songwriterinnen heran: Joni Mitchell!

inMusic: Nach deinen sehr erfolgreichen Interpretationen von Randy Newman-Songs (auf der CD "Feels Like Home - 14 Songs By Randy Newman" - Minor Music-04/2001), hast du dir nun das sehr anspruchsvolle Songbook von Joni Mitchell zur Brust genommen. Ich hab' gehört, dass ursprünglich statt dem Randy Newman Album auch schon das Joni Mitchell-Projekt zur Debatte stand. Was gab' damals den Ausschlag für Randy Newman?

Steve Klink: Vielleicht hab' ich mich auf meinem letztjährigen Album eher an das Material von Randy heran getraut, weil er wie ich ein Klavierspieler ist, und weil viele seiner alten Stücke in dieser typischen Broadway-Stimmung geschrieben wurden. Ich fand es damals einfacher, diese Kompositionen in den Jazzkontext zu transportieren. Doch als ich dann merkte, dass mir auch das Umarrangieren seiner experimentellen, bluesigen und rockigen Stücke leicht von der Hand ging, bekam ich den Mut dazu, mich an das Repertoire von Joni Mitchell heranzuwagen...

inMusic: Worin siehst du denn die wesentlichen Unterschiede bei der Entstehung beider Platten?

Steve Klink: Ich konnte mich bei dem Joni Mitchell-Projekt deutlich mehr auf die Melodien konzentrieren. Diese sind deutlich komplexer als bei Randy. Genau wie die musikalischen Strukturen in ihren Kompositionen. Im Nachhinein würde ich zwar nicht sagen, dass mir das Umarrangieren ihrer Songs leichter fiel, aber es hat im Großen und Ganzen doch alles sehr gut gepasst.

inMusic: Wie lange warst du mit der Ausarbeitung der einzelnen Songs beschäftigt?

Steve Klink: Das dauerte so um die 5 Monate. Aber zuerst einmal musste ich die einzelnen Stücke von Joni auswählen und mir überlegen, wie ich sie bearbeite. Das hat einige Zeit in Anspruch genommen. Es gibt Songs auf "Places To Come From, Places To Go", die ich sehr dicht am Original gelassen habe, es gibt aber auch welche, bei denen ich sehr viel geändert habe. Und dann gibt es natürlich auch Stücke, die wir umarrangiert haben, aber die dann letztlich nicht auf der CD gelandet sind...

inMusic: Was waren das für Stücke?

Steve Klink: Zum Beispiel "Little Green" und "Chelsea Morning". Aber irgendwann muss man sich nun mal zu einer endgültigen Auswahl von Stücken durchringen. (lacht) Du hast ja auch nur 77 Minuten auf einer CD zur Verfügung...

inMusic: Und wenn eine CD dann doch eine noch längere Spielzeit vorzuweisen hat, streikt der CD-Player...

Steve Klink: Ja, genau!

inMusic: Du hast dich bei deinen Arrangements dazu entschlossen, vor allem das frühe Song-Repertoire von Joni Mitchell umzuarrangieren?

Steve Klink: Sagen wir besser, das Material ihrer frühen und mittleren Karriere. Beispielsweise stammt der Song "Cotton Avenue" von ihrer "Don Juan's Reckless Daughter" LP aus dem Jahre '77. "Night Ride Home" und "Ray's Dad's Cadillac" von ihrem 90er Release "Night Ride Home" repräsentieren sogar ihre späte Phase. Aber es stimmt, auf der CD sind dann doch die meisten Sachen aus ihrer Frühzeit, also aus einer Ära, in der Joni Mitchell den wohl größten Bekanntheitsgrad vorzuweisen hatte. Ich finde die frühen Mitchell-LPs besonders von ihrer klanglichen Ästhetik sehr schön: die einfache Gitarre und der klare Gesang, ganz ehrlich und spartanisch aufgenommen - das hat schon was! Wichtig war mir bei der Auswahl der insgesamt 15 Songs vor allem, dass ich von jedem ihrer ersten 8 Alben zumindest je einen Song auf meiner CD habe.

inMusic: Du hast den ersten, 10 Tracks umfassenden Teil deiner CD "Celebration" benannt. Tatsächlich sind diese Arrangements, die sich sehr weit vom Original entfernen, von der klanglichen Umsetzung sehr farbenfroh, funky und groovy!

Steve Klink: Ja, das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu meiner Randy Newman-Platte. Auf den Songs von Randy gibt es manchmal doch sehr viel Pessimismus, Ironie und Sarkasmus. Da war nicht so viel Platz für die fröhliche Seite. Bei dem Songzyklus von Joni Mitchell hatte ich aber das dringende Verlangen danach, diese Seite herauskommen zu lassen. Sie hat so viele schöne Up-Tempo-Sachen verfasst, die sich dazu gerade anboten. Und diese Gegenüberstellung der beiden Teile "Celebration" und "Meditation" (ein fünfgängiger Songzyklus mit dem wunderbaren Gesang von Folksängerin Barbara Boyle und der slowenischen Sängerin Mia Znidaric) fand ich extrem reizvoll. Diese Verquickung von bluesy, funky, swingin- und jazzy moments bietet wunderbare Spannungsmomente...
Rainer Gußrich

CD: Places To Come From, Places To Go (Minor/in-akustik)
© inMusic 2000-2002 alle Rechte vorbehalten
(circulation/Auflage: 50.000)


Amazon Kundenrezensionen
April 30, 2002

...mit "Places to come from, places to go" beweist Steve Klink zweierlei: zum einen, dass es immer wieder einen guten Grund zu gelungenen Interpretationen gibt. Und das sehr eindrucksvoll. Zum zweiten gelingt es ihm, im Trio oder mit unterschiedlichen "Vocal-Gästen", wunderbare Jazz-Interpretationen so lebhaft und mitreißend abzuliefern, dass dem (außerdem mit reichlich feinstem Klang verwöhnten) Hörer klar wird was es heißt, wirklich gut mit dem Flügel umgehen zu können. Herr Klink spielt ihn nicht einfach. Er streichelt ihn.

Nach "Feels like home" (Songs by Randy Newman) die zweite Runde Interpretationen, und diese ist beinahe noch ein Stück gelungener und interessanter. Nein, man muss Joni Mitchell nicht zwangsläufig kennen, um mit dieses Album genießen zu können. Wunderbar und gelungen.
Rezensentin/Rezensent aus München


Jazzpodium Interview
May 2002

Places to swing, places to groove

Steve Klink

Sein neues Album "Places To Come From, Places To Go", das eine Hommage an Joni Mitchell ist, und das Vorgänger-Album "Feels Like Home – 14 Songs By Randy Newman" (beide Minor Music) weisen Steve Klink als Mann fürs Besondere aus. Klink setzt Akzente bei Umwandlung ironischer und hintergründiger Songs in eigenständige Instrumentals. Viele Jazzfans haben erst durch Klink genauer auf Newmans Repertoire geachtet, das für manche nur aus der Popsong "Short People" bestand. Schon sein Debüt-Album "Blue Suit" zeigten neben gelungenen Interpretationen von Standards seinen kompositorischen Gestaltungswillen und führten zu sehr positiven Kritiken...Mit Sängerin Mia Žnidarič hat er vier Platten aufgenommen, die in Slowenien erschienen sind: zwei Platten mit Jazzstandards und zwei mit Musik über slowenische Gedichte, musikalisch umgesetzt mit Blues und Folk, teilweise unterstützt von einem Orchester und einer Big Band. Vor der Tour des Steve Klink Trios mit Tuey Connell stellte Ludwig Jurgeit ein paar Fragen.

Ludwig Jurgeit: Zwei Alben mit Musik großer Songwriter, was war die genaue Absicht?

SK: Die Beiden zählen für mich zu den größten Songwriter, neben den Beatles. Randy Newman wirkt als Songwriter sehr minimalistisch und schlicht. Seine Songs sind sehr kompakt geschrieben. Seine Fähigkeiten als Arrangeur und Klavierspieler, Lyrics mit Musik zu verbinden, das gibt es in der Popwelt kaum. Schön, wenn jemand so viele Talente mitbringt. Die Texte von Joni Mitchell sind englische Poesie. Wie sie Melodie und Wort verschmelzen lässt, das ist hohe Kunst. Diese beiden Songwriter als Quelle zu benutzen, das hat mich schon immer gereizt. Ich habe ihre Lieder in meiner Kindheit und Teenagerzeit sehr oft gehört. Es gibt so viele Möglichkeiten, daraus wunderbare melodiöse, bluesige Interpretationen zu gewinnen. Sie bieten mir einen guten Startpunkt für dynamische Klangreisen, und ich stoße immer wieder auf Songs, die noch nicht so bekannt sind. Wirklich sehr reizvoll.

Ludwig Jurgeit: Was hat dich zu dieser Songauswahl geführt. Ich hätte auf der neuen CD auch "Woodstock" erwartet. Warum den nicht?

SK: "Woodstock" hat mir nie so gelegen wie ihre anderen Songs. Ich wollte Songs nehmen, die mir sehr am Herzen liegen. "Woodstock" habe ich im Mittleren Westen zu oft gehört, es lief damals non stop im Radio. Man kann Lieder auch zu oft hören. Die Songs, die ich ausgewählt habe, sind meine kleinen Perlen. Ich habe versucht, eine Auswahl über Joni Mitchells ganze Schaffenszeit zu treffen.

Ludwig Jurgeit: Wenn man deinen Werdegang liest, vermutet man, dass du am Anfang viel Rock und Pop gespielt hast. Wie bist du zum Jazz gekommen?

SK: Es begann in unserer Kirche, eine Lutherischen Kirche in Iowa City. Die Gemeinde war recht liberal. Dort begleitete der Klavierspieler Dennis Bielfeldt auch sogenannte Jazz-Messen. Er spielte im Art-Tatum-Stil mit viel Stride, manchmal auch Blues im Duo mit einem Flügelhornisten oder Flötisten. Unglaubliche Sessions vor und nach der Messe und auch während der Messe. Teilweise hat er auch Pop gespielt. Damals war ich 12 Jahre alt. Sein Stil hat mich sehr beeindruckt. Später ging ich auf das New England Conservatory in Boston. Dort haben mich Jazz und Blues endgültig erobert. Gunther Schuller hat die Seminare geleitet, teilweise auch mit Third-Stream-Musik und Barock-Improvisation auf der Orgel. Ich habe auch Jazzkomposition studiert, Free Jazz gespielt, und auch Soul-Pop von James Brown und Nina Simone in Third-Stream studiert. Und auch die amerikanische Folkmusik aus Iowa City im Mittleren Westen habe ich unbewusst in meinem Spiel. Das hört man aus meinen Newman und Mitchell Songs heraus. Ich verbinde Folk, Blues, Pop und Jazz akustischkammermusikalisch.

Ludwig Jurgeit: Ich habe dein Trio mit Tuey Connell live gehört, sehr schöne Sets. Deine Platte knüpft an diesen Musizierstil an. Dein Spiel ist sehr von blue notes durchzogen. Was lösen diese Töne bei dir emotional aus?

SK: Ich greife immer gerne auf den Blues zurück. Der sitzt ganz tief in mir. Daran sind auch Ray Charles und Wynton Kelly, der einstige Sideman von Miles Davis, schuld. Eine Zeit lang habe ich nur Wynton Kelly gehört und nachgespielt. Durch ihn bin ich eigentlich auf den Blues gekommen. Mir gefielen immer mehr die Jazzmusiker, die auch Blues gespielt haben. In meinem Trio funktioniert das auch gut. Marcus Rieck am Schlagzeug passt exzellent zu mir. Sein Vater ist großer Fan von Gene Harris, Ray Charles, Ramsey Lewis und Les McCann. Er war Lehrer, hat aber selbst Klavier gespielt. Marcus hat in der Band mitgespielt. Ich habe mich so gefreut, als in Marcus entdeckt habe, denn es gibt wenige Schlagzeuger, die auf diese Swing-, Blues-, Schuffle- Sachen stehen und sie gut spielen können. Ich habe auch Otis Spann immer wieder gehört. Und natürlich Oscar Peterson. Er macht mir aber manchmal zu viel. Ich mag die Space, die Gene Harris und Les McCann lassen, mehr. Die sagen mit ein paar wenigen blue notes mehr als Oscar Peterson.

Ludwig Jurgeit: Les(s) is more...

SK:...genau!

Ludwig Jurgeit: Was ist deine Perspektive mit deinen beiden letzten Alben?

SK: Ich spiele gerne im Trio, das ist eine sehr reizvolle Kombination. Sie kann sehr kammermusikalisch und leise klingen, wenn man den richtigen Schlagzeuger mit Feingefühl und Dynamik hat, der nicht immer rumschlagen muss. So entsteht eine unglaubliche Dynamik, und wir schaffen auch einen guten Groove. Mit Marcus und dem wunderbar swingenden Henning Gailing bewege ich mich spielend zwischen Gospel, Blues, Folk und Jazz. Ich begleite auch Sängerinnen sehr gerne... Ich spiele auch im Duo mit Gitarre. Mir bleiben auch Möglichkeiten mit Big Band und Orchester. Und ich mag auch die klassischen elektrischen Instrumente, das Fender Rhodes und die Hammond B3.

(circulation/Auflage: 12.000)


Hörzu
March 12, 2002

Places to Come From, Places to Go

Zupackend, melodisch, modern- so präsentiert der amerikanische Pianist Steve Klink 15 Songs von Joni Mitchell. Ein überwiegend swingendes Porträt in Jazz, in das sich die Folksängerin Barbara Boyle hervorragend einfügt.

(circulation/Auflage: 2.100.000)


Jazzthing
May 2002

Places To Come From, Places To Go – 15 Songs By Joni Mitchell

Eine gefährliche Gegend, in welcher der Pianist Steve Klink da Brücken baut. Nach Randy Newman hebt er nun erneut eine bekannte Pop-Ikone über alle Stilgrenzen hinweg. Aber Klink wäre nicht Klink, wenn er nicht auch mit Joni Mitchells Material etwas Tragfähiges zustande brächte. Als die "Queen Of Folk" ihre ersten Erfolge feierte, erblickte der 34-Jährige gerade in Iowa das Licht der Welt. Deshalb vielleicht interessiert ihn Mitchells-Frühwerk zwischen Protestsong und Seelenexhibitionismus mehr als die jazzgeschwängerten Kompositionen späterer Jahre. Klink setzt Songperlen wie "Big Yellow Taxi" oder "Both Sides Now" ganz behutsam aus glutroten Blues-, Gospel-, und Funkbausteinen neu zusammen, ohne ihren Charakter zu verändern. Zur Kolorierung verwendet er gar den sämigen Sound einer Hammondorgel sowie im zweiten, meditativeren Teil die elektrisierend Stimme der (noch) unbekannten Sängerin Barbara Boyle. Erst beim vierten, fünften Anhören offenbart sich, was wirklich hinter der Platte steckt: kein populistisches, kommerzorientiertes Bubenstück, sondern eine echte Herzensangelegenheit.
rk

(circulation/Auflage: 25.000)


Märkische Allgemeine
April 14, 2002

Versiert

Gerade hatte sich Pianist Steve Klink respektvoll dem facettenreichen Werk Randy Newmans genähert, da ist der Amerikaner schon dabei, Songs der Folk-Ikone Joni Mitchell ins Jazz-Idiom zu übertragen. Einen zu tiefen Böckling darf man von dem versierten Tastenmann und seinen virtuosen Begleitern dabei nicht erwarten – glücklicherweise. Klink formuliert für die Stücke, die zu meist der frühen Schaffensphase Mitchells entstammen, ungemein überzeugende Neubewertungen. Hebt mutig afro-amerikanische Bezüge hervor. Bluest, swingt, gospelt. Piano, Hammondorgel oder Fender Rhodes im wirkungsvollen Einsatz.
rt

(circulation/Auflage: 200.000)


Jazzthetik
April 2002

Steve Klink

Places To Come From, Places To Go – 15 Songs By Joni Mitchell

Der amerikanische Pianist Steve Klink erfreute schon vor einem Jahr mit der Idee, Randy-Newman-Songs ins Jazz-Idiom zu überführen. Nun tut er dasselbe mit den Songs von Joni Mitchell, was näher liegt, denkt man im ersten Moment, da sie sich, vor allem im späteren Teil ihrer Karriere, dem Jazz mit Alben wie Don Juan's Reckless Daughter und Mingus angenähert hat. Doch genau diese Songs lässt Klink links liegen. Er widmet sich Mitchells Fröhwer und schreckt auch vor ihren großen Pophits wie "Big Yellow Taxi", "You Turn Me On, I'm a Radio" oder "Both Sides Now" nicht zurück. Dabei geht er auf drei Wegen: den Großteil der Lider spielt er mit einem Piano-Trio (darunter das wundervolle "A Case of You"), bei manchen Stücken wird's funky mit Orgel oder Fender Rhodes ("Big Yellow Taxi", "You Turn Me On..."), und andere Stücke werden äußerst spartanisch von der amerikanischen Folksängerin Barbara Boyle gesungen ("Sweet Bird","Woman of Heart and Mind"). Letztere Vorgehensweise ist die naheliegenste, aber trotzdem wunderschön. Was die Jazzer verpassen, die das amerikanische Songbook rauf und runter spielen, aber Joni Mitchell auslassen, demonstriert Klink am besten mit seinem Klaviertrio. Und wie man Mitchells Songs in ein völlig neues, spaßiges Gewand stecken kann, zeigt Klink mit seiner Funk Unit. Ein rundum gelungenes Album – aber die Vorlagen sind natürlich auch großartig und kaum zu ruinieren.
Rolf Thomas

(circulation/Auflage: 15.000)


Rondomagazin.de
March 28, 2002

Archiv: Jazz-Kritiken

Places To Come From, Places To Go

Es müssen nicht immer Standards sein. Nachdem er mit "Feels Like Home" Jazzversionen von Titeln des Sängers Randy Newman eingespielt hatte, hat sich der Pianist Steve Klink jetzt dem Werk von Joni Mitchell zugewandt. Deren Songs umzuarbeiten ist nicht einfach, zumal die Originale stark von der Einheit von Stimme und Text leben. Entsprechend unterschiedlich fallen Steve Klinks Interpretationen aus.

Seine "Funk Unit", ein Trio mit ihm selbst am Fender Rhodes oder der Hammond B-3, dem Elektrobassisten Ziga Golob und dem Schlagzeuger Kruno Levacic, bildet die Songs relativ harmlos nach. Dabei wirkt das Orgelspiel des Bandleaders recht pianistisch, zumal er kaum Spannung zwischen knappen, kurzen Tönen und flächig stehenden erzielt und deren Dynamik kaum mit dem Schweller beeinflusst.

überzeugender wirkt sein Klavierspiel, wobei er in acht Titeln vom Kontrabassisten Henning Gailing und dem Schlagzeuger Markus Rieck begleitet wird. Hier bleibt Klink den Melodien weitgehend treu und verzichtet darauf, sie allzu weit zu verlassen oder gar ausschweifend über sie zu improvisieren. Zehn Mal entschied er sich für Instrumentalversionen. Die Sängerin Mia Žnidarič gestaltet "Blue Motel Room", "Night In The City" und "The Gallery" mit voller, etwas breiter Stimme, wobei sie einzig das verwendete Material mit Joni Mitchell gemeinsam hat.

Ihre Kollegin Barbara Boyle lässt in "Woman Of Heart And Mind" und "Sweet Bird" etwas dichtere Züge zum Original erkennen, indem sie weniger jazzig singt und den Stücken ihre Wurzeln im Folk lässt. Bei den drei Sessions in Köln, Iowa City und Slovenj Gradec entstanden fünfzehn angenehm anzuhörende Miniaturen, die nicht nur die Fans von Joni Mitchell erfreuen können.

Werner Stiefele


Venus
May, 2002

Der Pianist und Jazzmusiker Steve Klink knüpft mit dem Album "Places To Come From, Places To Go" an "Feels Like Home" an. Seine Idee war, Musikerinnen, deren Musik ihn in seiner Jugend inspirierten, in Jazz zu interpretieren. Er widmet sich primär Joni Mitchells frühen Songs, die mal nach Blues, mal nach Swing, Gospel oder funkig klingen. Großartig! (circulation/Auflage: 50.000)


InMusic
May, 2002

Places To Come From, Places To Go

Nachdem sich Pianist Steve Klink im vergangenen Jahr auf "Feels Like Home" an bemerkenswerte Interpretationen von Randy Newman heranwagte, hat er sich für seine neueste Aufnahme nun den Songfundus der amerikanischen Songwriterin Joni Mitchell zur Brust genommen. Herausgekommen sind sehr reizvolle Nummern, deren musikalisches Spektrum von Blues über Funk bis hin zu Swingin' Jazz reicht. Die 15 Stücke wurden von Mr. Klink in den sehr frei arrangierten "Celebration"-Teil und den 5-gängigen "Meditation"-Abschnitt unterteilt. Bei Letzterem entfernt sich Steve Klink nicht so weit von den Originalen, was daran liegt, dass er u.a. auf die Mithilfe von Folksängerin Barbara Boyle und der Slowenin Mia Žnidarič zurückgreift. Eine CD, die unterstreicht, welche Möglichkeiten in den Kompositionen von Joni Mitchell stecken.
Bernd Locher

(circulation/Auflage: 50.000)


Jazzpodium
April 2002

Steve Klink

Places To Come From, Places To Go – 15 Songs By Joni Mitchell

1968 nahm die Folkpop-Ikone Joni Mitchell ihre erste LP auf. Da war der im Mittleren Westen der USA geborenen Steve Klink gerade mal ein Jahr alt. Der Pianist widmet der Songschreiberin eine beachtenswerte musikalische Hommage. Klink lässt die Präsenz Mitchells in der Jazzszene seit den spüten 70ern bewusst außer Acht, widmet sich konzentriert dem Frühwerk der Grande Dame des Folk. Mitchells Songs, deren Texte allen lyrischen Ansprüchen gerecht werden, wie dereinst die hochachtbare FAZ vermerkte, erhalten auch kompositorisch jede Menge Substanz. Mit sensiblem Anschlag und zartem Einfühlungsvermögen auf der einen Seite, funky Prägnanz und souligem Groove auf der anderen nähert sich Klink im Trio mit Henning Gailing, b, und Marcus Rieck, dr, auf dem Piano bzw. in der Funk Unit mit Ziga Golob, e-b, und Kruno Levacic, dr, auf dem Fender Rhodes und der Hammond B3 den Melodien seiner Inspirationsquelle. Die CD gliedert sich dabei in zwei Kapitel: "Celebration" überschreibt Klink eine Auseinandersetzung mit Themen, die er primär in den Dienst seiner eigenstündigen musikalischen Sprache stellt. Hier erschließt er in Songs wie "Ray's Dad's Cadillac", "Big Yellow Taxi", oder Mitchells wohl meist gecovertem Song "Both Sides Now" überraschende neue Facetten. "Meditation", der zweite Teil der CD bleibt näher an den Originalen, ist stärker an der Interpretation als an der Improvisation orientiert. Mit der slowenischen Folk- und Jazzsängerin Mia Žnidarič sowie der amerikanischen Folksängerin Barbara Boyle wirken auf beiden Teilen der CD Sängerinnen mit, die in fünf der fünfzehn Songs auch Mitchells Lyrics gebührend in Szene setzen.
Tobias Böcker

(circulation/Auflage: 10.000)


Stereoplay
May, 2002

Places to Come From, Places to Go

Auf "Feels Like Home" (Stereoplay 5/2001) verbeugte sich der in Köln lebende Amerikaner Steve Klink vor dem Oeuvre des Songwriters Randy Newman. ähnlich spannend geriet dem Pianisten jetzt "Places to Come From, Places to Go" mit 15 Songs von Joni Mitchell. Das ist meist im Trio eingespielter, mal groovender, mal fragiler Instrumental-Jazz, der auf relaxte Art mit dem "spirit" der Originale in Beziehung tritt. Manchmal setzt sich Klink an ein Fender Rhodes ("Big Yellow Taxi") oder eine Hammond B3 ( "You Turn Me On... "), um den Stücken neuen Glanz zu verleihen.
Jürgen Elsüsser

(circulation/Auflage: 52.000)


Fono Forum
May, 2002

Ehrlich anrühend

Für seine zweite Auseinandersetzung mit dem Pop der Siebziger wählte sich der Pianist Steve Klink nach Randy Newman die Kompositionen der großen Joni Mitchell. In seiner Repertoire-Auswahl konzentriert er sich auf Mitchells folkiges Frühwerk, das er mit seinem akustischen Trio und einem "Funk Unit", in dem er auch Orgel spielt, sowie mit zwei sehr unterschiedlichen Sängerinnen (besonders interessant die beiden Stücke mit Barbara Boyle) einspielt. Das abwechslungsreiche Programm mag in seiner volkstümlichen Attitüde zuweilen an George Winston erinnern, in seinen besten Momenten ist es jedoch auf eine sehr ehrliche Art anrühend.
S.R.

Interpretation **** (vier von fünf Sternen)
Klang ***** (fünf von fünf Sternen)

(circulation/Auflage: 18.000)


Stereo
May, 2002

Places To Come From, Places To Go

Für seine zweite Auseinandersetzung mit dem Pop der 70er wählte der Pianist Steve Klink die Kompositionen von Joni Mitchell. In seiner Auswahl konzentriert er sich auf Mitchells folkiges Frühwerk, das er mit seinem akustischen Trio und einem "Funk Unit", in dem er auch Orgel spielt, sowie mit zwei sehr unterschiedlichen Sängerinnen einspielt. Das abwechlungsreiche Programm mag in seiner volkstümlichen Attitude zuweilen an

(circulation/Auflage: 52.000)