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Steve Klink Trio: Konzert Kritiken
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Weser Kurier Fingerschnippen und Fuß wippen Das Steve Klink Trio im Sendesaal Es hat Zeiten im deutschen Jazz gegeben, und sie sind noch nicht allzu lange vergangen, da musste man die Talente suchen. Zur Zeit haben wir dagegen eine regelrechte Hausse, deren hochburgen im Berlin und dem Kölner Raum samt Ruhrgebiet liegen. Steve Klink, gebürtiger Amerikaner zwar, gehört dazu. Seit vier Jahren legt er Platten vor, jetzt trat er mit seinem Trio im Sendesaal von Radio Bremen auf. Klink ist kein Stürmer und Dränger, der das Neue will, er setzt sich konsequent mit der Jazzgeschichte auseinander, speziell der des klassischen Pianotrios, lebt das elegante akkordische Spiel ebenso wie Soul-getränkte Triller oder kapriziöses Single-Note-Spiel, kann mit schwerblütig-melancholischem Touch harmonisieren, aber auch flüssig swingen, lässt dabei den Flügel oft genug wie eine Stimme singen. Dass er je eine CD den Songs Joni Mitchells und Randy Newmans gewidmet hat, ist beinahe typisch zu nennen, denn so, wie diese in ihren Songs eine geschichtsbewusste Auseinandersetzung mit Jazz, Blues, Soul und deren Folgen pflegen, so hält es auch Steve Klink. Aus diesen beiden Hommagen spielt das Trio aber nur je einen Titel, der überwiegende Teil des Abends präsentiert neue und neueste (einige noch ohne Titel) Kompositionen des Amerikaners aus Köln.
"Roof Over My Head" ist solch ein Stück, das Klink selbst als eine 'Gospel-Country-Blues' charakterisiert, wozu noch der
Jazz-Aspekt zu ergänzen wäre, der hier mit gewissen Erinnerungen ans Stride-Piano arbeitet. Bei anderen Stücken führt der
Pianist ausgelassen-fröhlichen Jump-Jazz zum Fingerschnippen und Fußwippen vor, zeigt aber auch bei Balladen ein gutes
Gespür für große Ruhe, die gelegentlich konzentriert mit Auslassungen und Dehnungen operiert. In dem Kontrabassisten
Henning Gailing und dem Schlagzeuger Marcus Rieck hat Steve Klink ideale Begleiter gefunden, die höchst sensibel auf
feinste Nuancen reagieren. Dabei spürt man förmlich, wie sehr es das Trio genießt, pur akustisch spielen zu können und
dabei den verhallenden Klängen immer wieder nachzuhängen. Ein sehr schöner Abend.
NRZ Neue Ruhr Zeitung
Und der Blues wird schön langsam untergerührt Steuert auf der Gitarre auch mal messerscharfe Riffs zu seinen meist selbstgeschriebenen, facettenreichen Songs bei: - Tuey Connell, Newcomer-Sänger aus Chicago, überzeugte mit dem Steve Klink Trio im Satiricon. Die Zutaten:- ein Klaviertrio, das Randy Newman-Songs interpretiert, gepaart mit einem Newcomer-Sänger aus Chicago. - Das Resultat:- Ein mitreißendes Miteinander zwischen Blues und Jazz, zwischen Gesang und instrumentalen Zückerchen. So hatte es sich die Plattenfirma der Protagonisten vorgestellt. Und die Rechnung ging auf. 14 Songs des berühmten Sängers, Pianisten und Songwriters Randy Newman hat der amerikanische Pianist Steve Klink im Trio auf der brandneuen CD "Feels Like Home" verewigt. Musik, die auch live gespielt im Satiricon das vermittelte, was die Newman-Songs ausmacht:- Atmosphäre, tiefgehende, berührende Emotionalität und wunderschöne Melodien. Steve Klink lässt in seinem Arrangements gemeinsam mit Bassist Henning Gailing und dem jungen Schlagzeuger Marcus Rieck die Noten locker swingen und rührt ihnen ganz langsam den Blues unter. Keineswegs den verzweifelten, sondern den besinnlichen. Den, der unter die Haut zieht. Eine Ecke forscher geht es da Tuey Connell an. Schmissige Songs zwischen Blues, Bop und Soul, fast alle aus eigener Feder, singt der smarte Beau aus Chicago. Jetzt entpuppt sich das Steve Klink Trio als kompetente Begleitband, die aber auch immer wieder selbst ins Rampenlicht treten darf. Connells soul-bluesige Stimme mit dem angenehmen Timbre nimmt den Zuhörer schnell gefangen. Sie hat was von einem Frank Sinatra oder einem Johnny Hartman und bleibt dabei doch erfreulich frisch und eigenständig. Sie transportiert Gefühle, ohne je sentimental zu wirken. Eine E-Gitarre hat der Amerikaner stets um den Hals hängen und steuert neben rhythmischer Begleitung gelegentlich messerscharfe Riffs aus den Stahlsaiten zu seinen facettenreichen Songs bei.
Das hatte Charme, große Klasse und lud ein zu einem unterhaltsamen musikalischen Amerika-Trip. Inklusive Heimat-Stopp
von Tuey Connell beim Chicago-Blues, versteht sich.
Weser Kurier Achtung, wahnsinnig lässig! Der großartige Crooner Tuey Connell sang im Sendesaal Sänger Tuey Connell aus Chicago wählt für sein Konzert im Sendesaal von Radio Bremen die amerikanische Auftrittsvariante: Erst lässt er seine Begleitband, das Steve-Klink-Trio, zwei Stücke spielen, dann erst kommt Connell. So ist das in US-Clubs aus Respekt vor den Musikern, die anschließend, bildlich gesprochen, einen Schritt zurücktreten, und "nur" begleiten, und auch aus Gründen der Spannung. Das Trio des Amerikaners Klink hat hier im vorigen Jahr schon ein feines Konzert gegeben, und knöpft mit einer swingenden Version von Joni Mitchells "Cotton Avenue" nahtlos daran an. Ansonsten zeichnen sie sich durch eine faszinierend intime, in jeder Note stimmige Begleitung Connells aus:- Druckvoll, wenn notwendig, ansonsten umschmeichelnd, ausleuchtend. Tuey Connell gehört zu den Jazzsängern, die es nur in den USA gibt: Eine entspannte Lässigkeit zeichnet seinen Gesang aus, viele seiner Songs sind etwas für 'Round Midnight', wenn man die Beine hochlegt und einen guten Tropfen im Glas hat.
Kein Wunder, dass Tuey Connell sich an Sängern wie Frank Sinatra, Chet Baker und Johnny Hartmann orientiert, ihre vom kühlen
Westcoast-Jazz geprägte Stilistik hat er sich zueigen gemacht. Aber Connell ist keiner, der nun einfach kopiert. Zum einen
schreibt er einen Gutteil seiner Songs selbst, zum anderen gewinnt er auch den Standards aus dem American Songbook neue Seiten
ab: "No Moon At All" - gewissermaßen einer der Crooner-Klassiker schlechthin - nimmt er mit zerbrechlicher Sprödigkeit, fügt
ein repetives Banjomuster hinzu, das in die sanfte Süße der Ballade einen Tropfen Bitterkeit gibt. Auch das aus ahnlicher
Preisklasse stammende "Sunday" börstet er gegen den Strich, nimmt es schnell und verwischt den Melodiebogen. Seine eigenen
Songs wie "Recipe For Love" passen ideal in dieses Konzept. Tuey Connell ist eine große Hoffnung für das Crooner-Lager!
Die Welt
Gepflegt und gediegen, aber mit überraschenden Breaks Man hat ihn oder man hat ihn nicht: den Groove, der das gewisse Etwas eines Jazz-Musikers ausmacht: Steve Klink hat ihn. Im Birdland zeigte der neuer Stern am Piano-Himmel, wie sehr er die Vorschusslorbeeren verdient. Mit einem gediegenen Mix aus Standards von Cole Porter bis Richard Rogers und mit filigranen Eigenkompositionen stellt sich Steve Klink in Hamburg vor. Das zuweilen sehr gepflegte Swing-Feeling artet nicht in Langeweile oder Beliebigkeit aus. Dafür sorgt Klinks sicheres Gespür für harmonische Finessen und überraschende Breaks, die seine kongenialen Partner, der Bassist Henning Gailing und der Schlagzeuger Hendrick Smock, mit treibenden Beats und pfiffigen Fill ins zu füllen verstanden. Gailings pulsierende Intonation und die Präzision von Smock gaben Klinks Improvisationen jenen Drive, der Fans und Kritiker vor allem seit Veröffentlichung seiner CD "Blue Suit" überzeugt hat. Dabei greift der in Iowa geborene Pianist auf Bewahrtes zurück. Doch transportiert er seine Musik mit einem souveränen Charme und einer ausgelassenen Spielfreude, die jeden Fuß mitwippen lasst. Entertainerqualitäten in den Anmoderationen tun ein übriges, um nicht nur die Füße, sondern auch die Herzen des Publikums zu erreichen. Die verspielte Leichtigkeit von Eigenkompositionen wie das unbeschwerte "Early Morning" oder der elegante "Mountain Blues" lassen seine Vorliebe für schlichte Melodien erkennen, wie sie im Gospel und im Hardbop entwickelt wurden. Ein subtiler Dialog mit Bass und Schlagzeug macht den Reiz eines Stuckes wie "Minneapolis" aus. Das Klink sich auch den rhythmischen Idealen der Meister des Hardbop-Pianos verpflichtet fühlt, stellt er mit "Foggy Doggy" unter Beweis, getreu dem Motto "Let's funk it up", auf das er seine Musiker vor dem ersten Takt einschwor. Von der lyrischen Seite des Steve Klink, wie er sie auf seiner CD besonders im zarten "Heaven" auslebt, hatte man sich im Birdland noch mehr gewünscht. Doch in Mollstimmung wollte der Musiker seine Zuhörer offenbar nur in homöopathischen Dosen versetzten, etwa mit seiner zauberhaften musikalischen Meditation über ein Thema aus Bachs h-Moll Messe. (circulation/Auflage: 80.000) Hamburger Abendblatt February 12, 2001 Der Chicagoer Jazzsänger Tuey Connell gastierte im Hamburger "Birdland" Mit eigener Handschrift Hamburg - Die Einleitung, mit der Tuey Connell einen seiner Songs ankündigte, schien zu verraten, welche Jazz-Epoche ihm die liebste ist: Man solle sich einen großen Ballsaal vorstellen, meinte er auf der kleinen Bühne des Hamburger "Birdland". Einen Ballsaal mit einer Bigband, Bartresen, Frauen in paillettenbesetzten Kleidern . . . Ach ja, der gute alte Swing! Und dann grinste der Sänger verschmitzt und begann zu singen. Reingelegt: Connell ist alles andere als ein kopierender Klassizist, der brav den Altmeistern nach dem Munde singt. Jung ist er und weis, spielt außerdem Gitarre und hat sich in der Blues- und Club-Szene Chicagos einen guten Namen gemacht. Und das mit einem eleganten Bariton, der an die großen Crooner erinnert, an die Dinnerjacket-Charmeure vom Schlage eines Johnny Hartman oder Tony Bennett, die eine Frau mit wenigen Phrasen um den Verstand balzen konnten.
Jene Zeiten sind zwar vorbei, doch das Standard-Thema Nummer eins ist geblieben: Liebe, mal selig verlaufend, mal
katastrophal, aber immer für einen bluesigen Song gut. Diese Songs, klassisch gebaut, aber mit eigener, modernerer
Handschrift, sind es, die Connells Starken noch unterstreichen und ihn aus der klein gewordenen Liga der Jazzvokalisten
herausheben. Wie gut, dass der Amerikaner ein Klaviertrio dabei hatte, das diese Einstellung bestens verstand: Am
Klavier saß Steve Klink, in etwa gleich jung und mit cooler Zurückhaltung gesegnet. Die Chemie stimmte von Anfang an,
es wurde ein kleiner, feiner Club-Abend. Auch ohne Paillettenkleider. (circulation/Auflage: 350.000) Hamburger Abendblatt January 17, 2000
Das Erdige und der Blues Alt Hamburg. Dass Till Brünner ihn mag, verwundert nicht. Dass ihn eigentlich auch alle anderen mögen, ebenso wenig: Steve Klink. Der US-amerikanische Pianist klingt und swingt gut. Jetzt schaute er für einen Abend im Eimsbütteler Birdland vorbei. Sein Trio ist eingespielt, man hört es. Jeder Break kommt mit der Präzision einer Schweizer Uhr, wo er kommen soll und erwartet wird. Wie wohl zumeist Eigenkompositionen erklingen, weisen diese alle auf das All American Songbook hin. Freundlich hoppelt darunter der Groovehase übers schwarz-amerikanische Rhythmusfeld, nascht hier mal an der Soulkarotte, delektiert sich da am Bluesgemüse und verlässt nie die Furche bekannter Harmonieabfolgen und des durchlaufenden Beats;- eine wohlverträgliche Musik mit dezentem Sex-Appeal. Ich arbeite daran, gutes Songwriting mit Jazz-Elementen zu verbinden, nicht das Abstrakte, sondern mehr das Erdige- ein guter Groove eben und ein wenig Blues, sagt Klink. Bassist Henning Gailing und Drummer Hendrick Smock üben sich dazu in kluger, aber wirkungsvoller Zurückhaltung. Aus den Angeln hebt Klink die Welt sicherlich nicht. Er macht sie nur ein wenig schöner. (circulation/Auflage: 350.000)
WAZ Westdeutsche Allgemeine Zeitung Sterne funkeln im Satiricon Viel Spaß mit Tuey Connell und Steve Klink ...Nun, wer sich für Tuey Connell aus Chicago entschied, der erlebte einen faszinierende Abend in den Tiefen des Giradet-Hauses. Eigentlich waren es sogar zwei Konzerte, denn sein Begleit-Trio zauberte zunächst allein- und zwar Randy-Newman-Songs. Ungemein feinfühlig drechselte Steve Klink die Melodien in die Tasten, duftig und luftig assistiert von dem für seine Jugend reifen Drummer Marcus Rieck und dem sensibel zupfenden Bassisten Henning Gailing.
Glänzend eingespielt, erwies sich dieses Trio dann als perfekte Ergänzung zu Tuey Connell, der nicht nur über eine
wandlungsfähige Stimme, Gefühl für Intonation, Phrasierungen und Timing, sondern auch über das Talent verfügt,
geschmackssicher arrangierte Love-Songs zu schreiben. Immer wieder Szenenapplaus für den 27-jährigen Sänger aus
Chicago, der mit seiner Semi-Acoustic das kultivierte Klangbild diskret bereicherte und auch live hielt, was seine
CD "Is This Love" bereits versprach. Erstklassige Unterhaltung eines künftigen Stars, mit lässigem Charme höchst
elegant serviert. |